BIO ROSÉ
Roséwein und Bio-Roséwein
Was ist Rosé und was ist beim Bio-Roséwein anders?
Nun, dass Offensichtlichste ist, dass Roséwein farblich zwischen Rot- und Weißwein liegt. Man könnte also auf die Idee kommen der Winzer hätte beide Weinsorten gemischt. Und obwohl eine Mischung wohl auch zu rosa farbenem Wein führen würde ist diese Vorgehensweise aus bereits fertigem Wein in Europa so nicht erlaubt. Eine Ausnahme bilden hier die Rosé-Champagner, bei deren Herstellung in der Tat - ganz legal und sogar zwingend - weiße und rote Grundweine gemischt werden.
Rosé wird aus Rotweintrauben gewonnen. Rosé ist also im Prinzip nichts weiter als heller, fast ausnahmslos tanninfreier und meist fuchtiger Rotwein.
Aber wie entsteht denn dann genau ein Rosé?
Roséwein ebenso wie auch Rotwein erhält seine Farbe durch Farbstoffe, welche in den Beerenschalen enthalten sind.
Roséweine entstehen, wenn die Schalen roter Traubensorten nach dem Mahlen oder Pressen der Trauben nur kurz mit der Maische in Kontakt kommen. Bei der Herstellung der Roséweine lässt man die Traubenschalen im Allgemeinen nur wenige Stunden in Kontakt mit dem Traubensaft kommen. Auf diese Art und Weise löst sich nur wenig Farbstoff und fast kein Tannin aus den Schalen. (Bei der Produktion von Rotweinen lässt man im Vergleich die Schalen bis zu mehreren Wochen lang in der Maische). Der limitierende Faktor in Bezug auf die Kontaktzeit ist die Farbe der Maische. Ist die gewünschte Farbe erreicht, so sticht man die Maische ab und erhält den Most mit gewünschter Farbe. Bei der eigentlichen Gärung wird ein Rosé, wie ein Weißwein, also als Saft vergoren.
Es gibt mehrere gängige Verfahren, Roséwein herzustellen:
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Langsames Pressen
Dabei geht ein Teil der wasserlöslichen Farbstoffe in den Most über.
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Maischestandzeit
Dies ist eigentlich ein gängiges Verfahren, um Rotweine herzustellen. Bei der Herstellung von Rosé wird aber die Maischestandzeit mit den Beerenhäuten auf einige, wenige Stunden bis zu 1 Tag reduziert. Dadurch geht mehr Farbe in den Most über als beim langsamen Pressen aber eben weniger als bei Rotwein.
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Saignée-Verfahren
Ursprünglich ist dies ein Verfahren zur Gewinnung von besonders farbintensiven Rotweinen. Bei dieser Art der Herstellung wird nach einigen Stunden Maischestandzeit ein Teil der Maische von den Beeren abgelassen und getrennt. Die Farbe der Beeren im Most verteilt sich nun in der sich anschließenden, langen Maischestandzeit auf weniger Most, wodurch sich die Farbe aufkonzentriert, und eine tiefere und intensivere Farbe des späteren Rotweins resultiert.
Der abgelassene Most hat zu diesem Zeitpunkt (da erst einige Stunden Kontakt zu den Beeren) eine dann erst leichte / helle Rotwein-Färbung und wird als Rosé weiter verarbeitet.
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Schillerwein oder Rotling
Eine Besonderheit des Anbaus im Weinberg ist der sogenannte "gemischte Satz". Hier werden unterschiedlichste weiße und rote Rebsorten zusammen in einem Weinberg angebaut, gelesen, gekeltert und vergoren. Diese Art des Anbaus wurde früher gerne verwendet, um eine möglichst gleichartige Qualität des Weines zu erhalten. Durch die unterschiedlichen Reife-, und Säuregrade und die unterschiedliche Anfälligkeit für Weinschädlinge konnte man das Risiko eines Totalausfalls der Lese minimieren und gleichzeitig eine vergleichsweise stabile Qualität erzielen.
Schiller steht hier übrigens nicht für den Dichter, sondern ist auf die "schillernde" Farbe des Weines zurückzuführen.
Wie schmeckt Roséwein?
Wie oben beschrieben wird Rosé ja aus Rotwein-Rebsorten gekeltert. Und wie auch beim Rotwein gibt es beim Rosé eine Vielzahl an genutzten Rebsorten mit zugehörigem Aromaprofil und Terroir. Der Geschmack variiert also stark.
Man kann aber sagen, dass Rosé fast ausschließlich fruchtig, leicht und tannenarm ausgebaut wird. Wer also vom Rotwein aufgrund der Tannine, Adstringenz und vermeintlichen Schwere der Weine abstand nimmt, der ist meist mit Rosé gut beraten.
Und was ist bei Bio-Rosé anders?
Bio-Rosé oder synonym biologisch oder biologisch-dynamischer Rosé ist eine Produktionsart des Weinbaus, bei der mit möglichst naturschonenden Maßnahmen unter Berücksichtigung des Umweltschutzes Weine entstehen, bei deren Herstellung die natürliche Artenvielfalt gefördert wird und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen geschont werden.
Haupt Unterscheidungsmerkmale zum tradierten Weinbau sind:
In der Art und Weise der Bodenbearbeitung
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Förderung des Bodenlebens durch biologisch aktive Böden
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Vermeidung bzw. Reduzierung der Bodenverdichtung
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Erhalt der ökologischen Vielfalt im Weinberg durch Begrünung und Anpflanzen von z. B. Leguminosen (als Stickstoffquelle)
Im Pflanzenschutz
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Förderung der Artenvielfalt (Schutz durch Nützlinge)
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Verzicht auf synthetische Spritzmittel
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Verwendung pflanzenstärkender Präparate
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Nutzung pilzwiderstandsfähiger Rebsorten (PIWIs)
Im Keller
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Verbot der im konventionellen Weinbau erlaubten Nutzung einiger Zusätze (wie z. B. zur Stabilisierung, Säuerung, Schönung, oder Farbkorrektur)
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Maischeerhitzung bis max. 70°C
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Niedrigere erlaubte Obergrenzen für die Schwefelung
Was ist Weißherbst?
Nach deutschem Weinrecht ist ein Weißherbst ein Roséwein, der nur aus einer einzigen Rebsorte aus einer Lage geklettert wurde.
Wann trinkt man Rosé?
Das bleibt natürlich jedem selbst überlassen, aber wir sind der Meinung, dass Roséweine eher Sommerweine sind. Gut gekühlt lassen sie sich meist einfach trinken und passen zu allerlei Sommergerichten. Man kann sie aber auch gut als "Trinkwein" ohne die Kombination mit Essen genießen.
Ist Rosé trocken, lieblich oder süß?
Wie bei jeder anderen Weinsorte auch, gibt es alle Spielarten von Rosés. Unsere Rosé sind überwiegend trocken. In der Weinbeschreibung und im Weinstil könnt ihr erkennen, was jeweils zutrifft.
Welcher Roséwein ist gut?
Geschmack ist etwas sehr individuelles und bekanntlich lässt sich darüber nicht einmal streiten.
Probiere gerne einige der Roséweine aus unserem Sortiment um die Unterschiede zu erleben oder nutze eines unserer Rosé-Probierpakete in denen wir für euch recht verschiedene Rosé für eine Verkostung zu Hause zusammengestellt haben.