Deutscher (Bio) Wein
Wein ist ein uraltes Kulturgut. Bereits vor über 8.000 Jahren wurde nachweislich Wein im Orient angebaut.
In Deutschland ist Weinbau seit der römischen Besiedlung durch archäologische Funde nachgewiesen. 1977 fand man bei Ausgrabungen an der Mosel römische Kelteranlagen aus dem 1. Jahrhundert, die auch bereits den Weinanbau in Steillagen belegen.
Heute liegt Deutschland bei der Erzeugung von Wein weltweit an 8. Stelle. In Europa belegen wir bei der Produktion Platz 4 hinter Italien, Frankreich und Spanien.
Wir sind der Meinung, dass gerade die Weine der kleinen privaten Weingüter interessant und trinkenswert sind, obwohl oder vielleicht gerade weil man die meisten von Ihnen nicht kennt. Ein weiterer Grund ist, dass auch die kleinen Weingüter exzellente Qualitäten erzeugen.
Zusätzlich nehmen wir nur Weine in unser Sortiment auf, von denen wir überzeugt sind und welche uns während der Verkostungen überzeugt haben.
Eine Auswahl interessanter biologisch erzeugter und veganer Weine aus Deutschland haben wir hier für euch zusammnengestellt.
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Geschichte der Düngung im Weinbau
Seit Beginn des Weinbaus - nachweislich mindestens seit 3.500 Jahren) wurden auch schon immer (natürliche) Düngemittel eingesetzt (meist Ausscheidungen von Mensch und Tier). Die Düngung war also überwiegend organisch geprägt.
Bei den Römern und Kelten wurden aber bereits auch Kalk und Mergel (auch Mergel enthält Kalk) aber auch schon Horn (phosphathaltig) eingesetzt.
Um die Mitte des 19. Jahrhundert herum wurde die wachstumsfördernde Wirkung von Stickstoff, Phosphaten, Kalium und später auch anderer Makronährstoffe entdeckt.
In der Folge wurden zunächst natürliche, stickstoffhaltige Düngemittel aus Südamerika (Guano) importiert. Mit steigendem Bedarf und fortschreitender Forschung gelang um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert Stickstoff synthetisch herzustellen. Der Kunstdünger war erfunden.
Bis heute werden in der konventionell betriebenen Weinindustrie Kunstdünger eingesetzt.
Pflanzenschutz
Bereits in der Antike wurden auch Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Plinius rät zum Beispiel zum Einsatz von Arsen (ein giftiges Schwermetall) gegen Insektenbefall.
Seit dem 17. Jahrhundert wurden nach und nach pflanzenbasierte Wirkstoffe entdeckt, die eine insektizide Wirkung aufweisen. So zum Beispiel das Nikotin aus Tabak (eine Pflanze aus Südamerika) und Rotenon aus Tubawurzeln (eine Pflanze aus Südostasien).
Ab etwa der Mitte des 19. Jahrhunderts begann man ebenfalls anorganische Salze im industriellen Maßstab zu produzieren und auch einzusetzen. Bereits ab ca 1890 wurden auch erste Fungizide im Weinbau ein gesetzt (die "Bordeauxbrühe" oder Kupferkalkbrühe).
Heute werden in der konventionellen Weinwirtschaft eine Vielzahl von Mitteln gegen Pilzbefall (Fungizide), Insektenbefall (Pestizide) oder Unkraut (Herbizide) eingesetzt. Unter den Herbiziden befindet sich auch das in der Kritik stehende Glyphosat.
Rückstände einiger eingesetzter Stoffe wurden bei Analysen im abgefüllten Wein gefunden.
Ebenso ist der in der deutschen konventionellen Landwirtschaft und vor allem auch im konventionellen Weinbau eingesetzte Kunstdünger für die Belastung des deutschen Grundwassers mit Nitrat verantwortlich.
Für uns Grund genug uns dem Biowein zuzuwenden.
Biologischer Weinbau
Im biologischen Weinbau oder synonym beim ökologischen Anbau von Wein werden konventionell betriebene Weinberge in einer mindestens 3-jährigen Übergangszeit auf den ökologischen Landbau umgestellt. Der Wein wird in der Folge mit möglichst wenige "Manipulationen", ohne chemische Düngemittel und systematisch wirkende Mittel hergestellt. Auch in der Kellertechnik sind einige im konventionellen Weinbau erlaubten Praktiken verboten.
Das Resultat ist ein "ehrlicher" Wein der das Terroir des Winzers widerspiegelt.
Geschichtlich ist der Startpunkt für die Hinwendung zum Bioweinbau nicht genau zu definieren. Bereits in den 1920er-Jahren wurde bspw. von Friedrich Stellwaag auf die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung im Weinbau hingewiesen.
Entwickelt wurden die Grundlagen für den ökologischen Weinbaus dann in den 1960er-Jahren.
Ab ca 1980 wurden dann vermehrt Anbauregeln in den verschiedenen Bio-Verbänden definiert.
Seit 1991 gibt es EU-einheitliche Richtlinien für Biowein, welche in der EG-Öko-Verordnung 2092/91 niedergelegt wurden.