Chianti - was ist das eigentlich?
Chianti - der Stolz der Toskana
Der Chianti-Wein ist der weltweit bekannteste italienische Rotwein. Der Name Chianti taucht bereits im frühen 13. Jahrhundert erstmals auf. Damals Stand der Begriff Chianti allerdings noch für einen Weißwein. Im 19. Jahrhundert entwickelte dann Graf Bettino Ricasoli nach über 20-jähriger Forschung ein Standardrezept für Chianti, welches aus den beiden roten Rebsorten Sangiovese (70%) und Canaiolo (20%) und der weißen Rbsorte Malvasia (10%) bestand.
Auch Chianti gibt es als Biowein mit hervorragenden Qualitäten. Wir haben einige wenige für dich ausgesucht, welche du bei VinoGreeno online bestellen kannst.
Fragen und Antworten zum Chianti
Aus welcher Rebsorte wird Chianti gemacht?
Genauer müsste die Frage eigentlich heißen: „aus welchen Rebsorten“ wird Chianti gemacht? Chianti besteht laut den aktuellen Produktionsvorschriften für Chianti Classico aus mindestens 80% der Rebsorte Sangiovese. Die restlichen 20% können auch Sangiovese sein oder aus unterschiedlichen Rebsorten, wie beispielsweise:
- Canaiolo (rot)
- Malvasia (weiß)
- Colorino (rot)
- Ciliegiolo (rot)
- Merlot (rot)
- Trebbiano (weiß)
- Cabernet Sauvignon (rot)
- Cabernet Franc (rot)
bestehen.
Woher kommt der Chianti?
Das Anbaugebiet für Chianti liegt in der Toskana, entlang der Hügelkette des Monti del Chianti. Seine Ursprünge hat der Chianti in der gleichnamigen Region. Grob liegt die Region zwischen Florenz und Siena. Im Laufe der vergangenen Jahrhunderte wurde das Gebiet in welchem dieser Rotwein angebaut wird, allerdings stetig erweitert und erstreckt sich heute über weite Gebiete der Toskana.
Ist ein Chianti ein trockener Rotwein?
Ja, Chianti ist fast immer trocken ausgebaut. Es gibt aber auch Dessertweine im Weinbaugebiet. Die Dessertweine sind der Vin Santo del Chianti und Vin Santo del Chianti Classico. Die beiden unterscheiden sich in Bezug auf die Produktionsvorschriften und besitzen unterschiedliche Mindestmengen an Trebbiono Toscano und Malvasia (der Classico mindestens 60% und der Vin Santo del Chianti mindestens 70%)
Ist Chianti ein Cuvée?
Ja und nein! Der Chianti (nach traditionellem Rezept hergestellt) ist die wohl weltweit bekannteste Rotwein-Cuvée. Der Chianti Classico kann aber auch zu 100% aus Sangiovese bestehen, muss also nicht zwangsläufig eine Cuvée sein.
Chianti - ein Trinkwein für den gemütlichen Abend zu Hause oder ein Wein als Begleiter zum Essen?
Das bleibt natürlich jedem selbst überlassen und hängt von den persönlichen Vorlieben ab. Chianti-Weine haben aber häufig hohe Säuregehalte, oftmals viel Tannin (nicht immer ist es harmonisch eingebunden) und viel würzige Noten. Wir würden Chianti also eher zum Essen empfehlen.
Welches Essen zum Chianti?
Aufgrund der Säure kann man ihn ausgezeichnet zu fettigeren Gerichten (vorzugsweise mit gutem Olivenöl in Bio-Qualität zubereitet) und zu Speisen mit Tomatensoßen reichen. Da fallen einem zum Chianti zunächst natürlich Speisen der klassischen italienischen Küche, insbesondere der toskanischen Küche ein. Die toskanische Küche ist generell sehr frisch und aromatisch. Pappardelle al Pomodoro, Ribollita (eine Suppe mit Brot und Bohnen), Panzanella (ein Brot-Salat) oder Pappa al Pomodoro (eine Tomaten & Brotsuppe) sind Gerichten, die ihr auf jeden Fall probieren solltet.
Was ist Chianti Classico?
Der Chianti Classico stammt aus der historische Kernregion des Anbaugebietes Chianti. Es umfasst die Gemeinden Castellina, Gaiole, Greve und Radda in Chianti zur Gänze und auch Teile von Barberino Val d’Elsa, Castelnuovo Berardenga, Poggibonsi, San Casciano und Tavernelle Val di Pesa.
Was ist Chianti Riserva und welche anderen Qualitäten gibt es?
Der Riserva ist eine der Qualitätsstufen des Chianti Weins. Es gibt folgende Qualitäten beim Chianti:
- Chianti: mindestens 6 Monate lang gereift (ein wenig gereifter, einfacher und oftmals leicht herber Chianti)
- Superiore: mindestens ein Jahr lang gereift. Dies sind schon etwas kräftigere Weine mit meist milderer Säure.
- Riserva: mindestens 2 Jahre lang gereift. Dies sind die Spitzenweine eines Chianti-Erzeugers.
- Gran Selezione: Mindestens 2,5 Jahre gereift. Diese Qualitätsstufe wird nur bei Weinen aus der Chianti Classico Kernregion verwendet. Diese stellen die Spitzenweine aus dem Gebiet des Chianti Classico dar
- Der Chianti hat aber auch noch einige Unterregionen. Das „Original“ mit historischen Vorbild ist dabei der Chianti Classico.
Jede Unterzone hat Mindestanforderungen an die Reifezeit die von 6 Monaten bis hin zu einem Jahr Mindestreifezeit betragen:
- Colli Senesi: 6 Monate gereift.
- Colline Pisane: 6 Monate gereift.
- Colli Aretini: 6 Monate gereift.
- Montalbano: 6 Monate gereift.
- Montespertoli: 9 Monate gereift.
- Classico: Ein Jahr lang gereift.
- Rùfina: Ein Jahr lang gereift.
- Colli Fiorentini: Ein Jahr lang gereift.
Wie lange kann ich Chianti lagern?
Ein Chianti-Rotwein kann normalerweise problemlos bis zu 2 Jahre in den Keller gelegt werden. Chianti Classico Qualitäten bei idealer Lagerung und aus guten Jahrgängen bis zu 10 Jahre. Idealerweise fragt ihr aber direkt beim Händler eures Vertrauens nach welche Lagerzeiten er dem jeweils betreffenden Wein zutraut.
Wie schmeckt Chianti?
Ein typischer Chianti hat Anklänge von roten Früchten, Kräutern, Balsamico, Rauch, Tabek und Leder. Die Tannine hinterlassen oftmals ein leicht pelziges Gefühl und die Säure ist elegant eingebunden.
Zum Schmunzeln?
Der klassische Chianti wird und wurde in dickbauchigen Flaschen angeboten, die auf der Außenseite mit Stroh umwickelt wurden. Diese Flaschen heißen „fiasco“. Mit dem deutschen Wort für Fehlschlag oder Misserfolg sollte man den Chianti aber nicht in Verbindung bringen. Obwohl es auch Weine fragwürdiger Qualität geben kann ist der Chianti in aller Regel eher ein Erfolg.